Book ID: 116131
Pagitz, K., O. Stöhr, M. Thalinger, I. Aster, M. Baldauf, C. Lechner Pagitz, H. Niklfeld, L. Schratt-Ehrendorfer und P. Schönswetter
Rote Liste ud Checkliste der Farn- und Blütenpflanzen Nord- und Osttirols. 2023. (Naturkundliche Beiträge der Abteilung Naturschutz, Band 16). 295 S. gr8vo. Broschiert.
Das hier vorgelegte Werk soll nicht nur als Rote Liste, sondern gleichzeitig auch als Checkliste aller in Tirol bekannten wildwachsenden Taxa (Arten undUnterarten sowie stabilisierte Hybriden) der Farngewächse im weiteren Sinne (inkl. Bärlappe) und der Blütenpflanzen (Nackt- und Bedecktsamer) dienen. Es enthält daher neben einheimischen Taxa (z. B. Rot-Buche und Zirbe) und solchen, die vor Beginn der Neuzeit durch den Menschen bewusst oder unbewusst nach Tirol gebracht wurden (Archäophyten wie z. B. Klatsch-Mohn und Kornblume) auch Neophyten, also Taxa, die Tirol erst nach 1492 unter dem Einfluss des Menschen erreichten (z. B. Riesen-Goldrute und Gemeiner Schmetterlingsflieder). Einheimische
Taxa und Archäophyten werden aus Sicht des Naturschutzes gleich behandelt (sie haben "Normalstatus"), ihnen wurden Gefährdungskategorien zugewiesen.
Für Neophyten wird der jeweils höchste im Gebiet erreichte Etablierungsgrad (unbeständig / etabliert) oder die Invasivitätsbewertung (potentiell invasiv / invasiv) angegeben. Taxa, die nicht zweifelsfrei Neophyten sind, erhielten Normalstatus.
Bei unbeständigen Neophyten wird nicht zwischen alten, bereits erloschenen, und rezenten Vorkommen unterschieden. Etablierte Taxa haben im Gegensatz zu unbeständigen Taxa beständige und sich selbst erhaltende Populationen. Invasive Taxa sind (in diesem Werk) etablierte Neophyten mit starker Ausbreitungstendenz und gleichzeitig erwiesenen oder anzunehmenden negativen Auswirkungen auf die heimische Pflanzenwelt. "Potentiell invasiv" sind Taxa, die im Gebiet derzeit nicht
invasiv sind, aber das Potential dazu haben. Hybriden zwischen Arten wurden nur dann berücksichtigt, wenn sie in Abwesenheit der Eltern eigenständige Populationen aufbauen.
Ebenfalls berücksichtigt wurden verwildernde Kulturhybriden. Insgesamt wurden 3619 Taxa bearbeitet bzw. beurteilt. Nicht alle davon kommen tatsächlich wildwachsend im Gebiet vor oder die Angaben sind nicht nachvollziehbar, unglaubwürdig und nicht belegt. Deshalb sind insgesamt 521 Taxa für Tirol als irrig oder fehlend eingestuft.